Montag, 27. Mai 2013

Vom Brot und Bäckersleuten


Unser tägliches Brot gib uns heute.
So heisst es im Gebet dass Jesus uns lehrt.
Manchmal frage ich mich, ob die Kinder wohl noch wissen, von wo das Brot herkommt und welchen Stellenwert  das Brot überhaupt hat.

Früher gab es im Dorf  Untervaz zwei Bäckereien: der Joos und der deStefanie.

Da gab es auch eine Mühle in Untervaz, wo man den Weizen und den Mais mahlen konnte. Dass war am Stotz, bei der Sennerei. ( Nebenbei, der alte Käsekeller dieser Sennerei wurde 1985 beim Bau der Kt. Bank niedergerissen). Der Vater meines Mannes betrieb neben seinem Beruf als Schreiner die Mühle. Mein Mann erzählte, dass Abends, als er noch Bub war, die Leute kamen, mit Säcken voll Weizen und Mais. Der Vater dann, die Maschine nach gewünschter Körnung einstellte und die Maschine in Gang setzte. Unten an der Maschine, wo das Mehl herauskam befestigte man einen Sack
.So erzählte mir mein Mann weiter: Dass man dem Bäcker gemahlenes Mehl bringen bringen konnte und dafür konnte  man Brot kaufen, dass um den Mehlpreis günstiger war.

Wertvoll war das Mehl, es lag vor der Tür im Acker.
 Jedes Kind wusste, dass man aus Weizen Mehl herstellt und der Bäcker daraus Brot buk.

Der `De Stefani `war Italiener er buk sein Brot noch im Holzofen. Bäcker Joos dagegen buk sein Brot im  Elektrobackofen.
Beim Joos gab es für 25Rp Vanillekorne (cornet, die Vazer sagen Korne) und die allerbesten Kremschnitten.

Stefani dagegen war für herrlich, knusperiges Brot in der Umgebung bekannt.

De Stefani lieferte sein Brot per Pferdekutsche in die nähere Umgebung - mir erzählten die Leute, dass Stefani bekannt war für herrliches Brot und Kleingebäcke wie z.B. Totenbeinli ( Haselnussgebäck).

Später, als Stefanie alt wurde übernahm seine Tochter Mathilda , die ihre Arbeit als Sekretärin aufgab, das Geschäft ihres Vaters. Mathilda aber starb früh und ihr Bruder konnte den Betrieb nicht   weiterführen.
Der Sohn blieb ledig,
Wenn man aber durch den `Winkel` ging, stand ` De Stefani der Jüngere`, auf der Veranda, neben der Bäckersladen Tür, mit seinen fast 100kg begrüsste  er jedermann und frau herzlich, als wäre er der Bäckermeister persönlich.
Nur, in der Bäckerei stand statt des Bäcker`s Ofen sein Sofa und der Fernseher. Heute lebt der `junge Stefani` auch nicht mehr.
 Bis vor kurzem hing das Schild `Bäckerei De Stefani` aber immer noch am Haus. Kürzlich aber wurde das Haus irgendwie umgestaltet und nichts deutet mehr auf eine ehemalige Bäckerei hin.

 An die Bäckerei Stefani erinnerte sich mein Mann, an folgende Geschichte: " Neben der Bäckereitüre am Haus des Bäckers Stefani hing ein Schild. Und was darauf stand wisse er noch heute genau, es war nämlich, das Erste was er lesen gelernt hätte, darauf stand: " Hartes Brot ist nicht hart aber kein Brot ist hart!"
Wir lachten beide, meinte nun Stefani für ihn sei es hart, kein Brot zu verkaufen, oder meinte er wirklich kein Brot zu haben sei wirklich hart - auf all Fälle - der Spruch ist wahr und ich geb ihn gleich meinen Enkel weiter!

Bei diesen winterlichen Temperaturen hier noch ein Brotsuppen Rezept:
Brotsuppe:
200gr hartes Brot
1 Essl. Kümmel
eine Zwiebel
Butter
Gemüsebouillon
Schnittlauch

Das Brot in Würfeli schneiden mit einer grob geschnittener Zwiebel in der Bratpfanne in wenig Butter dünsten.
( Wer den Zwiebelgeschmack nicht so mag lässt die Zwiebel weg). Unterdessen 1 1/2 Liter Gemüsebouillon aufkochen das gedünstete Brot und die Zwiebel in die Bouillon geben. Den Kümmel zugeben und das ganze 25 Min. köcheln lassen.
Dann streicht man das Brot, die Zwiebel und den Kümmel durch ein Sieb wieder zurück in die Bouillon. Wärmt das ganze nochmals gut auf, evtl. ein wenig Salz zugeben.
Dann wird die Suppe serviert und garniert mit geschnittener Schnittlauch.
Tip: Kann auch mit wenig Sahne ( Rahm) verfeinert werden.







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