Montag, 4. April 2011

Bärlauch

Zum Bärlauch folgende lustige Anektode:

aus dem Buch `Das grosse Kräuterheilbuch`,  von Kräuter Pfarrer Künzle.

"In der modernen Zeit ist diese Heilpflanze trotz der Naturschwärmerei in Vergessenheit, ja sogar in Miskredit geraten; in vielen Gegenden wurde es als Giftkraut angesehen. Die Kraft des Bärlauchs in unserem lieben Volk wiederum bekannt zu machen, gab daher Anlass zu manchem fröhlichen Erlebnis.
Es war im Jahre 1910, da besuchte ich einen Kranken in Wangs. Im Garten desselben, in einer Ecke, gewahrte ich die prächtigen, feisten, grünen Blätter des Bärlauches, hierzulande `Rämschelen`genannt. Ich schob einige Blätter in meine Tasche. Da riefen die Leute mir zu:" Aber Herr Pfarrer die Blätter sind giftig, schwer giftig!"" Warum nicht gar!" war meine Antwort. Und zum Zeichen, dass sie nicht giftig seien, ass ich vor ihren Augen ein paar Blätter.- " Um Himmelswillen, sie müssen sterben, das ist schwer Gift!", riefen mir die Leute voll Angst zu. " Nur kei Angscht, es putzt mi nöd!", war mein Bescheid.
Am  folgenden Tag kam ich wieder zu jenen Leuten, zu ihrem Erstaunen vollkommen frisch und gesund. Ich nahm wieder eine Tasche voll Bärlauch mit und sprach: " Dies tue ich mittags in die Suppe; das macht jede Suppe stark un kräftig." Die Nachbarn über der Strasse hatten gestern und heute mich gesehen, Rämschelen essen und hatten gemeint es müsse mir den Tod bringen. Als sie nun sahen, dass ich jedesmal diese Kräuter mit mir nahm, bekamen sie Mut und dachten:" Tuts dem Pfarrer wohl, wirds auch uns wohltun," und nahmen auch von diesem Kraut, zerhackten es und taten es in die Suppe und fanden sie sei viel appetitlicher und wohlschmeckender.

Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zu einer Frühlingsreinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch. Er gehört, wie der Name schon sagt, zu den Laucharten, besitzt aber im Gegensatz zu den üblichen Gartenlaucharten eiförmige, lanzettliche Blätter, die langgestielt sind. In der Form gleichen die Bärlauchblätter jenen der giftigen Herbstzeitlosen. Kinder und ungeschickte Leute schicke man desshalb nie aus, um Bärlauch zu sammeln, da sie leicht giftige und todbringende Herbstzeitlose heimbringen könnten.
Wer ihn aber einmal kennengelernt hat, kann ihn wegen des starken Schnittlauchgeschmackes nicht mehr verwechseln."

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