Montag, 8. Juli 2013

Kaum bin i wieder dahom..

und schon geht es los..

Am Sonntagmorgen, ich war gerade auf dem Weg zum Gottesdienst. In Gedanken versunken, was ich alles tun könnte,  mit meinem Sonntag und der ganzen Zeit, die ich heute zur Verfügung hätte. Keine Besuche und keine Verpflichtungen. Einfach Zeit haben, dachte ich.
Ein bisschen spanisch, kam es mir vor.
Da  hielt ein Auto neben mir.
Es war Freundin Mary, sie schien ein wenig aufgebracht. " Wo gehst du hin?", wollte sie wissen. " Zur Kirche", sagte ich. " Willst du mitfahren"' fragte Mary. "Und schau was ich da habe!" Dabei zeigte sie auf ihren Vordersitz, dort  stand eine Plastikschüssel mit Deckel.
Mary hob den Deckel und da, guckte ein  kleiner Vogel,  mit wachen, schwarzen Knopfaugen, aus der Schüssel.
" Wo hast du denn, der her?" wollte ich wissen. " Den habe ich heute Morgen in meinem Garten am Boden gefunden! Daneben ein kleiner Blutfleck! Nun, DER  muss nun gefüttert werden! Der Vogel ist sehr hungrig, schon 4 Regenwürmer hat er verdrückt und immer schreit er nach mehr! Ich kann doch diesen kleinen Pipmatz nicht einfach dem Schicksal überlassen!", meinte sie. - Das Schicksal wollte es aber, dass ICH gerade da vorbeimarschierte, denn meine Freundin, die eine Pizzeria führt, hatte im Grunde genommen keine Zeit um Wildvögel aufzuziehen.
So kam ich wie die Jungfrau zum Kind, mit einem Vogel nach Hause, statt in den Gottesdienst zu gehen.

Mein Sonntag war dann gar nicht lange weilig. Ich wollte ja diesen Rabenvogel gut über die Runden bringen. Es könnte nämlich ein Eichelhäher sein, oder ein Tannenhäher!- Laut Info`s aus dem Internet, `wie zieht man kleine Rabenvögel auf `, kochte ich Rührei, taute Hackfleisch aus der Tiefkühle auf - raste auf und ab, nur um den kleinen Krähhals ruhig zu stellen- morgen müssen wir Mehlwürmer organisieren, in grossen Mengen! So steht es im Internet Rabenvögel müssen genug Vitamine haben, denn Rabeneltern sind keineswegs liederlich. Sie füttern ihre Jungen auch nach Verlassen des Nestes,  4 Wochen lang! Dabei lernen sie den Jungvögel, wie man Nüsse knackt, wo es was zu fressen gibt, wie man fliegt usw.
All das schaffe ich niemals wurde mir  gegen Sonntagabend klar.

Aber was tun? Wenn Vogel und Fütterer, in der Tinte hocken?

So, schrieb ich dem Direktor unseres Naturmuseums. Der schrieb mir bald darauf zurück und rügte mich!!
Niemals sollte man Jungvögel die man am Boden findet wegtragen! Man sollte sie dort lassen .
Höchstens den Vogel auf eine ein wenig erhöhte Stelle setzten Denn,  wie ich, ja auch,  unterdessen selbst herausgefunden habe, füttern die meisten Vogeleltern ihre Kinder auch nach dem Nestaufenthalt weiter. Und die machen es einfach besser, als Menschen es können.

Und so ist es!

Nach langem hin und her und Gesprächen mit den Experten hat sich dann herausgestellt,dass mein Rabenvogel gar keiner ist, sondern dass es sich bei meinem Exemplar, um eine ganz normale, bald flügge gewordene Amseldame, handelte. Die sich halt nun bei mir, über den Sonntag, mit  5 Sterne Menues, vergnügte.

So trugen wir dann die Amseldame mitsamt ihrem Gästehaus zurück in den Garten meiner Freundin ( die mir unterdessen erzählte, sie hätte da ein Amselnest zwischen den Hecken!). Und dort setzten wir die junge Amsel zurück, in ihr Nest.
Da, aber war ein  Gedränge! Vier! weitere Amselkinder kämpften im kleinen, runden Nest um ihren Platz! Zwei nahmen gleich reis aus und landeten im nahen Gebüsch. Da, kam aber auch schon die Regierung, laut schimpfend und flatternd angeflogen. Um zu sehen, was denn da, wieder los wäre!

"Nie hat man doch seine Ruhe", dachte ich " und schon gar nicht, als Vogeleltern mit fünf, eigenwilligen Federbällen! "

"Keine leichte Aufgabe", dachte ich.

"Schliesslich weiss ich ja, unterdessen, von was ich rede!"


und da bist du dahom!

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