Dafür habe ich Lena ein Glas Löwenzahnhonig versprochen.
800gr Löwenzahnköpfchen haben wir gesammelt!
Wir wollten Löwenzahnhonig kochen!
Aber, das ganze Prozedere war nicht so einfach, wie es sich herausstellte!
Nach Recherchen im Internet ist das Honig machen mit Löwenzahn Blüten keine Kunst. Nur, lange muss er gekocht werden!
Und so haben wir`s dann auch gemacht!
Fast 4 Stunden kochte und blubberte unsere Ernte im Topf.
Dann endlich war es soweit, der Honig floss zähe vom Kochlöffel
und wir füllten, die bernsteinfarbige Masse in sechs Gläser.
Als die Masse abgekühlt war und wir nicht warten konnten, vom Honig zu kosten, lag die Masse im Glas wie ein klebriges, hartes Bonbon!
Mit Messer und spitzen Gegenständen kratzten wir die Masse in langen Fäden, die gleich an der Luft zu spitzen, wie aus Glas klirrendem Drähten wurden, heraus!
Vorsichtig lutschten wir am Faden- und - der schmeckte herrlich!
Es war so gut, wir konnten gar nicht mehr aufhören, davon zu schlecken.
"Aber, so", dachte ich, " kann ich ja niemandem unseren selbstgemachten Löwenzahn Honig anbieten! Was soll ich mit 6 Gläser klirrender Zucker - Löwenzahnmasse?"
Wie es so ist: Weisst nicht mehr weiter, schau im Internet - vielleicht wirst gscheiter!"
Und was kam da raus? : Löwenzahn kristallisiere ziemlich stark, wird auch zur Herstellung von Kautschuk verwendet.
Kautschuk wollten wir eigentlich nicht herstellen!
Mein Mann meinte, er könne ja damit seine Autoreifen einreiben, dann hätte sich das Ganze wenigstens gelohnt!
Witzig! Dachte ich!
Wir probierens nochmal, aber diesmal mit Gelierzucker.
Und wieder ging es auf Lena`s Löwenzahnwiese, diesmal aber, pflückten wir nur hundert Löwenzahnköpfchen, man weiss ja nie mit diesem Taraxacum.
So heisst der Löwenzahn auf lateinisch TARAXACUM!
Benimm dich diesmal nicht so dumm! Dichtete meine Enkelin daher.
Mit Gelierzucker nach Rezept http://www.chefkoch.de/forum/2,15,521029/Loewenzahnblueten-Gelee-Gelatina-di-tarassaco.html
gings dann wesentlich rascher als beim ersten Versuch- Nur diesmal ward unser Honig zu dünn!
Ich kochte das Ganze dann noch ein Zweites und ein Drittes mal!
Geliert hat der Honig, aber, ich weiss nicht dieser Löwenzahn der hat es in sich! Ein eigenartiges Ding!
Eine Frau erzählte mir später: " Ihr sei der Löwenzahn Honig nach anfänglich richtiger Konsistenz, wieder zu einer dünnen Masse geworden! Dass sei schon komisch gewesen, aber manchmal gebe es eben im Leben Dinge, die man nicht verstehe!"
Dieser Taraxacum! Tanzt uns auf der Nase rum!
Denk ich und wandere mit einem, nach soviel Müh und Arbeit versprochenem Glas Löwenzahn Gelee!, zu
Lena meiner Löwenzahnwiese Besitzerin.
Ich erzähle Lena von unserer Honig Kocherei - "Ach, 4 Stunden gekocht!", meint Lena." Das kann ja nicht sein! Unsere Mutter, die noch am Holzherd kochte - hätte nie 4 Stunden Zeit gehabt und auch das Holz nicht dazu! Nein, vier Stunden! Niemals hat sie den Löwenzahn Honig solange gekocht!"
Und weiter sagte Lena: "Ach, wir liebten den Löwenzahnhonig unserer Mutter- mehr als den Bienenhonig!"
Mensch, dachte ich, wie hat sie dann den Löwenzahnhonig gekocht?
So, redete Lena und ich noch über Gott und die Welt, bis es Zeit war zum Abendessen. Und Lena von der Treppe mir nach rief:
"Anna, ich freue mich, heute Abend zum z`Nacht, werde ich Löwenzahnhonig essen- ich werde ihn dunken ! Weisst du was das ist"?
"Ja", sagte ich,"den Honig mit dem Brot aufdunken"-" Genau", rief sie. "Und jetzt muss ich dir noch was sagen, es ist mir gerade eingefallen: "Den Löwenzahn Honig unserer Mutter haben wir nie mit dem Löffel, oder mit dem Messer auf das Brot gestrichen- wir haben das Brot immer im Löwenzahnhonig gedunkt!"
"Ja, dann lass es dir schmecken, Brot in Löwenzahn Honig gedunkt!
Eine neue Variante! Löwenzahn Honig im Tellerchen!"
So ging ich nach Hause und dachte: " Vielleicht, überlasse ich die Löwenzahn Honig Produktion, einfach nur noch den Bienen"!
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