Donnerstag, 9. September 2010

Capuns und Holderlatwerie


Im September beginnt die Einmachzeit in Untervaz und die dauert dann bis Ende Oktober!
Da wird eingekocht, tiefgefroren und getrocknet- was die Natur in Feld und Wald zum Ernten anbietet. Dazu gehört auch das Kochen der schwarzen Holderkonfitüre ( Holderlatwerie) und das Capunsen.

 In vielen Häuser trifft man sich in den Küchen, für diese Arbeit. Natürlich an den Nachmittagen, damit auch noch ein wenig Zeit zum Kaffee trinken und tratschen bleibt.

 Kürzlich war ich in einer Küche zu Gast, da haben die zwei Töchter und die 80jährige Mutter an einem Nachmittag 80 Stück Capuns gewickelt! Natürlich nach dem Rezept der Mutter und die hat es doch von ihrer Mutter und fast glaub ich, gibt es soviele Capunsrezepte, wie es Mütter gibt!
Und noch was, zu meinem lieben Holunder. Pfarrer Künzle schreibt in seinem Buch `Das grosse Kräuterheilbuch`, dass der Holder ein Gottesgeschenk ist und dass die Holderbeeren viel Vitamin A und C enthalten. Latwerie ist übrigens ein sehr altes Wort und bedeutet Paste, Mus. Eine Latwerie kann aus verschiedenen Früchten gemacht werden. Ich weiss, dass es eine Kürbis Latwerie gibt und in Oesterreich ist die Zwetschgenlatwerie bekannt, bei der Zwetschegenlatwerie werden die Zwetschgen zerkleinert, natürlich den Stein entfernt und die Zwetschgen ohne Zutaten lange, lange sorgfältig zu einem dicken Brei gekocht. Man sagt so lange muss man das Mus kochen bis die Kelle in jeder Ecke der Pfanne steht... na, dann, ist die `Latwerie sicher auf Ewig haltbar!

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